Viele von uns streben im Leben nach vielen verschiedenen Dingen.
Bei uns war es ähnlich.
Es war wichtig im Monat ein gewisses Einkommen gemeinsam zu erarbeiten, um unseren Lebensstandard erfüllen und halten zu können.
Tatsächlich haben wir in den gemeinsamen Jahren unseren Standard regelmäßig erhöht und uns nach einer gewissen Gewöhnungsphase wieder nach mehr gestrebt.
Dieses Streben nach mehr bezog sich in der Regel allerdings auf materielle Dinge, bzw. käuflich erwerbbare Dinge zu denen ich auch Urlaube und Ausflüge zähle.
Irgendwann hatten wir für dieses Streben nach mehr finanziellen Möglichkeiten aber auch viel mehr Zeit investieren müssen.
Frei nach dem Motto: Von NIX kommt nix, haben wir unsere freie Zeit gegen mehr Arbeit und damit mehr Geld, bzw. Konsum, eingetauscht.
Jedoch sind wir immer mehr dahin gekommen, dass uns gemeinsame Zeit als Familie fehlt. Thorsten und ich haben oft sonntags nur besprochen, wer wann zu Hause ist und Charlotte abholen kann oder wer „eingeteilt“ ist.
Als uns das zu viel wurde, merkten wir, dass wir dafür sorgen könnten, wieder mehr gemeinsame Zeit zu haben und vor allem auch mal Zeit, die sich jeder von uns für sich nimmt.
Denn das einzige was wir ja für unser Geld nicht kaufen könnten und vermutlich auch nie kaufen können ist LEBENSZEIT.
Diese Zeit läuft bei jedem einzelnen von uns ab, wir wissen nicht genau wie lange sie dauert und können sie daher auch nicht ansparen.
Also – wie wichtig ist Dir Deine Lebenszeit?
Meine Seele hat es eilig
Ich habe meine Jahre gezählt und festgestellt, dass ich weniger Zeit habe, zu leben, als ich bisher gelebt habe.Ich habe keine Zeit für endlose Konferenzen, bei denen die Statuten, Regeln, Verfahren und internen Vorschriften besprochen werden, in dem Wissen, dass nichts erreicht wird.
Ich habe keine Zeit mehr, absurde Menschen zu ertragen, die ungeachtet ihres Alters nicht gewachsen sind. Ich habe keine Zeit mehr, mit Mittelmässigkeiten zu kämpfen.Ich will das Wesentliche, denn meine Seele ist in Eile. Ohne viele Süßigkeiten in der Packung.
Ich möchte mit Menschen leben, die sehr menschlich sind. Menschen, die über ihre Fehler lachen können, die sich nichts auf ihre Erfolge einbilden. Die sich nicht vorzeitig berufen fühlen und die nicht vor ihrer Verantwortung fliehen. Die die menschliche Würde verteidigen und die nur an der Seite der Wahrheit und Rechtschaffenheit gehen möchten.Ich möchte mich mit Menschen umgeben, die es verstehen, die Herzen anderer zu berühren. Menschen, die durch die harten Schläge des Lebens lernten, durch sanfte Berührungen der Seele zu wachsen.
Ja, ich habe es eilig, ich habe es eilig, mit der Intensität zu leben, die nur die Reife geben kann. Ich versuche, keine der Süßigkeiten, die mir noch bleiben, zu verschwenden. Ich bin mir sicher, dass sie köstlicher sein werden, als die, die ich bereits gegessen habe. Mein Ziel ist es, das Ende zufrieden zu erreichen, in Frieden mit mir, meinen Lieben und meinem Gewissen.
Wir haben zwei Leben und das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
Gedicht von Mario de Andrade (San Paolo 1893-1945) Dichter, Schriftsteller, Essayist und Musikwissenschaftler. Einer der Gründer der brasilianischen Moderne.
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